Beliebte Musik - die Entwicklung in Deutschland
Musik gehört seit Menschengedenken zum täglichen Leben - und daran hat sich bis heute nichts verändert. Wir wollen nun einen kleinen Ausflug in die Musiklandschaft Deutschlands machen, um zu verstehen, weshalb Sie im Musikverlag Seifert die Noten finden, die Sie dort finden und den Grund dafür finden, dass sowohl die Klassik als auch die Volksmusik nach wie vor so beliebt sind.
Klassische Musik: Die drei Bs
Die deutsche klassische Musik hat eine Entwicklungszeit von mehreren Hundert Jahren erlebt, die im 16. Jahrhundert begann und bis heute lebendig geblieben ist. Aber es waren die Komponisten der alten Zeit - insbesondere die "drei Bs" - die das Land wohl auf die musikalische Landkarte gebracht haben.
Johann Sebastian Bach, der als einer der wichtigsten Komponisten aller Zeiten gilt, ist vor allem für seine Beiträge zum Barock bekannt, einem Musikstil, der sich durch kunstvolle Kompositionen auszeichnet, die um starke tonale Akkordfolgen herum geformt sind. Obwohl seine Musik hauptsächlich für Orgel geschrieben wurde, schrieb er auch Stücke für Cembalo und Clavichord, zusammen mit Sonaten und Suiten für Orchester- und Kammermusikgruppen und sogar Stücke, die für die Aufführung für Chorgruppen bestimmt waren. Einige seiner bekannteren Werke sind die Präludien und Fugen in "Das wohltemperierte Klavier" sowie die "Brandenburgischen Konzerte". Weitere einflussreiche deutsche Barockkomponisten sind Johann Pachelbel, Georg Philipp Telemann und George Frideric Handel.
Die romantische Ära der klassischen Musik brachte auch eine Handvoll berühmter Deutscher hervor, allen voran Ludwig van Beethoven, dessen neun Sinfonien von vielen als seine größten Werke angesehen werden. Die Musik Beethovens lässt sich in drei Perioden unterteilen. Seine frühe Periode, die mit der Nachahmung anderer klassischer Komponisten begann, besteht aus einer Handvoll von Klavierstücken und Streichquartetten. Später begann er, seine eigene Stimme zu entdecken und Musik, die mit Themen experimentiert, einzubeziehen. In Beethovens mittlerer Periode verlagerte er seinen Schwerpunkt auf die große Orchestrierung, zusammen mit der Einbeziehung von Motiven. In der Spätzeit, als Beethovens Taubheit immer deutlicher zutage trat, nahmen seine Werke eine inbrünstigere, emotionalere Tiefe an. Ein weiterer wichtiger romantischer Komponist dieser Zeit war Richard Wagner, der Opern schrieb. Tatsächlich baute Ludwig II. von Bayern Neuschwanstein als Hommage an Wagner, einen Mann, von dem er eine fragwürdige Besessenheit hatte.
Abgerundet wird das Trio der deutschen Bs durch den Pianisten Johannes Brahms, einen Traditionalisten und Perfektionisten, der sich in seinen Kompositionen stark kontrapunktisch orientierte. Obwohl er bestrebt war, Beethovens Größe gerecht zu werden, war Brahms auch den österreichischen Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn zugetan.
Populäre Musik: Kabarett, Swing und Theater
Als sich das kulturelle und politische Klima in Deutschland zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg drastisch veränderte, sah sich auch die deutsche Musik im Wandel. Die Menschen verzichteten auf die Tradition der klassischen Musik und wollten eine Musik, die ihre Gefühle ausdrückt, was oft (aber nicht immer) politisch war.
Im Gegensatz zur Gebrauchsmusik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts trat die Kabarettmusik in Deutschland erstmals in der Clubszene der 1920er Jahre auf und diente als kulturell vergnügliche und rassige Musikform, die ihren Interpreten Raum zum Experimentieren gab. Marlene Dietrich gehörte zu den beliebteren Figuren, nachdem sie in dem Film "Der Blaue Engel", in dem sie als Kabarettistin auftrat, berühmt geworden war. Sie sang sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch.
Neben dem Kabarett interessierten sich viele Deutsche - vor allem Jugendliche - für die Swing-Musik. Obwohl es in Deutschland praktisch keine deutschen Swing-Gruppen gab, verehrten viele junge Erwachsene amerikanische Musiker, und das Hören von Swing-Musik wurde als Zeichen einer Gegenkultur angesehen.
Etwa zur gleichen Zeit machten sich auch Personen wie Kurt Weill und Bertolt Brecht einen Namen. Am berühmtesten war das satirische Musikstück "The Threepenny Opera", das sie gemeinsam komponierten und das eine Adaption einer früheren britischen Balladenoper war.
Musik des Volkes: Volksmusik und Schlager
Die Definition von "deutscher Volksmusik" ist je nach Zeitrahmen und geographischer Region unterschiedlich. Im Allgemeinen besteht die ältere Tradition aus Arbeiter- und politischen Liedern. Im Laufe der Jahre hat sich die Volksmusik jedoch verzweigt und umfasst verschiedene kulturelle Gruppen und verschiedene Stile (wie die mit Bierfesten verbundenen Blaskapellen und bayerischen Jodler).
Inzwischen gibt es in Deutschland Schlager, so wie es in Amerikaner Easy Listening oder "Soft Rock"-Musik gibt, quasi überall und für jeden. Seine Wurzeln reichen bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurück, aber seinen wahren Höhepunkt an Popularität erlebte der Schlager in den 1960er und 1970er Jahren mit Musikern wie Rex Gildo und Heino. Schlager ist ein populärer Volksmusikstil mit Pop-Rock- und Balladen-Sensibilität. Die lyrischen Themen sind leichtherzig und handeln oft von Liebe und Emotionen, nicht unähnlich dem heutigen französischen Chanson.
Aus diesen vielfältigen Gründen sind wir sehr froh Ihnen ein breites Angebot an den unterschiedlichsten Noten aus den unterschiedlichsten Bereichen anbieten zu können.